Samar - Philippinen

 

Insel Samar, Visayas Philippinen

Karte der Insel Samar Philippinen

 

Samar ist mit mehr als 13.000 qkm die drittgrößte Insel der Philippinen und gehört zu den Inseln der Visayas. Trotz der Größe der Insel hat Samar nur ca. 2 Millionen Einwohner. Die Bewohner gehören zum Volksstamm der Waray und ihr Dialekt nennt sich Waray-Waray. Samar besteht aus den Provinzen Nord- Ost- und Westsamar.

Zu Samar gehört auch die kleine Insel Homonhon, auf der Ferdinand Magellan am 16. März 1521 erstmals philippinischen Boden betrat.

 

Anreise

Flugverbindungen mit Manila und anderen Orten der Philippinen bestehen mit den Flughäfen der Städte Calbayog und Catarman.

Bus- und Schiffsverbindungen nach Manila und zu den umliegenden Inseln bestehen von den Städten Catbalogan, Calbayog, Catarman, Allen, Alegria und Guiuan.

 

San Juanico Brücke zwischen Leyte und Samar

Brückenverbindung mit Leyte

Mit der Nachbarinsel Leyte ist Samar durch durch die 2,16 km lange San Juanico Brücke verbunden. Diese Brücke ist ein großartiges Bauwerk und die größte Brücke der Philippinen. Viele nennen sie die schönste Brücke Asiens.

 

Wirtschaft

Die wichtigsten Erwerbszweige sind der Abbau von Kupfer und Eisenerz sowie Forstwirtschaft und Fischerei. In der Landwirtschaft werden Reis, Mais und Süßkartoffeln angebaut. Die Erträge reichen jedoch kaum für die eigene Versorgung auf der Insel, lediglich Abaca und Kokosnüsse werden auch exportiert. Bekannt ist Samar auch für Rattanmöbel, Flecht- und Korbwaren. Die Insel Samar gehört zu den ärmsten Regionen der Philippinen.

 

Mit einem Kanu Samar erkunden

Tourismus
Urlauber finden auf Samar einige schöne Badestrände und romantische kleine Inseln. Für Taucher gibt es interessante Tauchreviere, besonders auf den Inseln Biri und Bani und auch Surver finden gute Spots. Es gibt etliche Sehenswürdigkeiten, doch ist die Vielfalt an touristischen Attraktionen nicht so ausgeprägt wie auf Bohol und anderen Touristenzielen auf den Philippinen.

Auf Samar findet man noch größere zusammenhängende Regenwaldgebiete im Urzustand, die bedrohten Tierarten noch eine Zuflucht bieten. Hier findet man, neben vielen anderen seltenen Tierarten, auch noch den zweitgrößten Adler der Welt, den Philippine Eagle.

Aktivurlauber wie Kayak- oder Kanufreunde finden in den zerklüfteten Felslandschaften oder Flüssen durch den Urwald ideale Wasserwege für Erkundungsfahrten und Abenteuer.

Wanderwege führen vorbei an Wasserfällen zu zum Teil noch unerforschten Höhlensystemen.

 

Balangiga

Balangiga ist eine kleine Hafenstadt im Süden Samars. Während des Krieges der Amerikaner gegen die Philippinen, in der Zeit vom 4. Februar 1899 bis zum 4. Juli 1902, ereignete sich hier im Jahre 1901 ein Kampf, welcher eine schreckliche Vergeltung durch die Amerikaner zur Folge hatte und als Massaker von Balangiga in die Geschichte einging.

 

Straße in Balangiga auf Samar

Besetzung Balangigas

Im August 1901 besetzten die Amerikaner Balangiga und den Hafen, um die Versorgung und den Nachschub jeder Art für die philippinischen Truppen zu unterbinden.
Die Philippinischen Streitkräfte hatten erkannt, dass sie den Angriff der Amerikaner nicht hätten abwehren können und verfolgten eine eigene Strategie. Der philippinische General Lukban erteilte die Anweisung an seine Streitkräfte und an die Bevölkerung, sich ruhig und friedlich zu verhalten. Alle Anordnungen der Amerikaner wurden von den Filippinios ohne Widerspruch befolgt und die Amerikaner fühlten sich bald sicher und tendierten zu einer gewissen Sorglosigkeit. Vom Bürgermeister forderten sie weitere Filipinos an, um den Ort zu säubern. Dieser holte nach und nach ca. 180 Männer aus den Bergen, mit denen die Amerikaner auch sehr zufrieden waren, da diese sehr fleißig arbeiteten. Die Männer waren jedoch General Lukbans beste Bolokämpfer.

 

Kirche in Balangiga auf Samar

Kirche von Balangiga

In der Nacht des 27. September 1901 zogen Frauen und als Frauen verkleidete Männer in die Kirche. Sie trugen in Bündeln und Särgen versteckte Waffen in die Kirche. Der kontrollierenden Wache gaben sie vor, Leichen von an der Cholera verstorbenen Kindern zu bestatten. Die verborgenen Waffen bestanden aus langen Messern (Bolos), schweren Macheten und Beilen. Die Bolos wurden auch bei der Zuckerrohrernte eingesetzt, sie waren etwa 50-60 cm lang und hatten sehr scharfe Klingen.
Am 28.September 1901, morgens um 6,45 Uhr begannen die Filippinos damit, einen Angriff vorzubereiten.

 

Angriff der Filippinos

Drei patroullierende Wachsoldaten waren schnell und geräuschlos überwältigt und getötet.

Denkmal in Balangiga Samar

Die Amerikaner saßen arglos beim Frühstück und waren noch unbewaffnet als Valeriano Abanador, der Polizeichef von Balangiga, mit einem Schuss aus dem erbeuteten Gewehr eines Wachsoldaten das Signal zum Angriff gab. 200 philippinische Kämpfer stürmten durch die Kirchentür und aus anderen Verstecken und starteten den Angriff auf die Besatzer. Die meisten der überraschten Amerikaner wurden von den Filipinos erstochen und erschlagen, bevor sie ihre Gewehre erreichen konnten.

Die philippinischen Kämpfer werden noch heute als Helden verehrt. Das nebenstehende Foto zeigt das Denkmal mit einer Abbildung des historischen Kampfes in Balangiga

 

Niederlage und Rache der Amerikaner
Von den 78 amerikanischen Soldaten wurden 54 getötet 20 schwer verwundet. Die Dorfbewohner erbeuteten ca. 100 Gewehre und 25.000 Schuss Munition. Man schätzt, dass etwa 25 der philippinischen Freiheitskämpfer bei diesem Kampf ums Leben kamen. Amerikanische Quellen berichten von 200 getöteten philippinischen Rebellen, was jedoch unwahrscheinlich ist, denn die amerikanischen Soldaten kamen nicht an ihre Waffen und konnten sich nur mit Stühlen, Küchenmessern und anderen Gegenständen zur Wehr setzen.
Von 4 unversehrt gebliebenen Amerikanern gelang es 3 Männern zum amerikanischen Stützpunk in Basey zu entkommen.
Schon am Tag nach dem Angriff machten sich 2 Kompanien amerikanische Infanterie auf den Weg nach Balangiga. Sie brannten den Ort nieder und begannen ein unbarmherziges Massaker gegen die Bevölkerung von Samar.
Der amerikanische General Jacob H. Smith gab den Befehl, "die Insel von Samar zu säubern." Alle Filippinos, die sich nicht ergaben und eine Waffe benutzen könnten, sollten getötet werden. Das bedeutete, dass jeder der älter als 10 Jahre war, dafür in Frage kam. Er erklärte, dass er keine Gefangenen wünsche und alles niedergebrannt und getötet werden solle. Es folgte eine lange Zeit von Massaker und Verfolgung der philippinischen Bevölkerung. Die Amerikaner brannten die Ortschaften nieder und töteten Menschen und deren Haustiere. Tausende der philippinischen Zivilbevölkerung wurden ermordet.

 

Die Moral der Amerikaner
Die Filippinos wurden nicht als Gegner anerkannt, welche sich in ihrem Land gegen die Angriffe einer fremden Macht zur Wehr setzten. Die amerikanischen Truppen hatten den Auftrag, einen "Aufstand von Rebellen" zu unterdrücken. Die Amerikaner bezeichneten sich selbst als die Garanten für Frieden und Zivilisation auf den Philippinen und die Filippinos, welche für ihr Land und ihre Freiheit kämpften, nannte man Rebellen und Guerillas. Nicht nur das Militär, sondern auch die amerikanische Presse und sogar Professoren von Universitäten beteiligten sich an der Verunglimpfung der Filippinos mit der Behauptung, ihre Feigheit und hinterlistige Art sei eine Eigenheit ihrer minderwertigen Rasse.
Sie seien falsch und feige, weil sie an einem Tage mit ihren Bolos kämpften und am nächsten Tag wieder als friedliche Bürger auftraten.
Im Wesen sei der Filippino zur einen Hälfte ein Wilder und zur anderen ein Bandit.
Die amerikanischen Soldaten hatten nicht die Kampfeinstellung wie gegen weiße Truppen, sondern sahen in ihren Gegnern "only Niggers". Sie kämpften nicht gegen Soldaten, sie machten Jagd auf Wilde. Gefangene philippinische Kämpfer galten als rechtlos und nicht als Kriegsgefangene. Mit dieser Einstellung wurden schreckliche Greueltaten ohne Hemmungen ausgeführt.

 

Catarman
Catarman ist die Hauptstadt der Provinz Northern Samar und ein guter Ausgangspunkt für Reisen in den Nordosten Samars nach Laoang Island oder Batag Island.
Auf dem Catarman River kann man Flussfahrten durch großartige Landschaften bis nach Washington in das Innere der Insel unternehmen. Die 9 km Fahrtstrecke dauert etwa 2 Stunden. Für die Fahrt zurück nach Catarman kann man auch ein Jeepney nehmen.

 

Straße in Zumarraga auf Samar

Catbalogan
Die Hafenstadt Catbalogan ist die Hauptstadt der Provinz Western Samar und zugleich das bedeutendste Handelszentrum der Insel.

 

Borongan
Borongan ist die Hauptstadt der Provinz Eastern Samar. Als Hafenstadt an der Mündung des Loom River und am Pazifik ist sie ein wichtiger Handelsplatz für Rattan, Bambus, Kobra und andere Produkte des Landes.

 

Das Foto rechts zeigt eine Ansicht aus Zumarraga

 

Hütte bei Calbayong Samar

 

Klima

Längere Trockenperioden gibt es auf Samar nur in den Monaten Mai und Juni. In der übrigen Zeit des Jahres gibt es immer wieder Regenschauer, die jedoch nie von langer Dauer sind. In den Monaten November bis Februar fällt der meiste Regen und Taifune treten verstärkt von Oktober bis Dezember auf. Die beste Reisezeit sind die Monate Mai bis September.

 

 

Das Foto rechts zeigt eine Hütte bei Calbayog

 

 


 


 

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